Der erste Führerschein – ein Traum geht in Erfüllung
Einen Führerschein machen – mit 17 – und dann selber Auto fahren: der Traum vieler Jugendlicher. Bei uns an der St. Franziskus-Schule entspricht dieser Traum dem Rollstuhlführerschein. Dieser Führerschein besagt. Jemand darf ohne Begleitung von Erwachsenen einen Mitschüler/ eine Mitschülerin mit Rollstuhl im Gelände von A nach B schieben. Voraussetzung für solch einen Führerschein ist, dass jemand mindestens schon die Oberstufe besucht, ein gewisses Maß an Körperkraft einsetzen und dazu auch verantwortungsbewusst handeln kann. Mehrere Schüler der Oberstufe 3 durften in den letzten Wochen an diesem Führerschein arbeiten. Dazu gehört beispielsweise zu untersuchen, wie ein Rollstuhl gebaut ist; schauen, welche verschiedenen Bremssysteme an Rollstühlen angebracht sein können; Gefahren des Umkippens erkennen, Gefahren bei zu schnellem Schieben oder zu plötzlichem Bremsen, Schiebetechnik bei Bordsteinkanten u.v.m. Das Ganze sollen die zukünftigen Führerscheininhaber auch am eigenen Leibe erfahren. Auf der einen Seite macht es Spaß, im Rollstuhl zu sitzen und sich von den Kumpels durch die Turnhalle schieben zu lassen. Aber es gibt auch ein gewisses Gruseln und Erschauern, wenn der Freund ungebremst in Richtung Wand rast – je wilder, desto besser – und ich nicht weiß, ob er im letzten Moment die Kurve kriegt. Auch das „Nach-Hinten-Kippen“, wenn man im Rollstuhl sitzend eine Bordsteinkante herunter geschoben wird, verursacht einen Schrecken. –
In 2 Wochen ist es soweit. Dann wird die Führerscheinprüfung abgenommen. Bis dahin braucht es noch etwas Übung im Erklären und Begründen. Denn nicht nur die Praxis ist gefragt, sondern ebenso die Theorie. Und die ist ganz schön schwer, wenn man mit eigenen Worten etwas ausdrücken und erklären soll.