Die St. Franziskusschule ist eine Förderschule mit dem Bildungsgang zur individuellen Lebensbewältigung
Das Original hängt als Relief am Eingang der St. Franziskus-Schule.
Das Leitbild der St. Franziskus-Schule stellt das Logo dar.
Namenspatron der St. Franziskus-Schule, ist Gründer von 3 franziskanischen Ordensgemeinschaften. Typisch für ihn ist die braune Kutte mit einem Strick um den Leib. Während die Kutte das Zeichen seiner absoluten Einfachheit in allen Dingen kennzeichnet, band sich Franziskus den Strick um als Zeichen, dass er sich voll und ganz an Gott und seine Liebe gebunden hat. Aus ganzem Herzen liebte er Gott und seine Schöpfung: die Natur, die Menschen. Jeder Mensch, wie er auch sein mag, ist von Gott gewollt und geliebt – und deswegen auch für in der menschlichen Gemeinschaft liebenswert. Aus dieser Liebe des Heiligen entwickelten sich markante Eigenschaften, die das Leitbild der Schule prägen. Sie sind im Logo symbolisch dargestellt werden und werden im Folgenden erläutert.
Die Körperhaltung des Hl. Franziskus drückt seine vorbehaltlose Offenheit für Gott, Mensch, Tier und Schöpfung aus. Durch keinerlei Anfeindungen und Verleumdungen hat sich der Heilige von dieser Haltung abbringen lassen. Aussätzigen begegnet er in Ehrfurcht und pflegt sie eigenhändig. Er spricht mit Politikern, Bürgern, Bauern und Knechten und hat als Thema immer wieder den Frieden. (vgl. die Tauben als Symbol des Friedens auf seiner Hand). Er lehnt die Kreuzzüge seiner Zeit vehement ab. Er reist selber nach Arabien, um mit dem Sultan zu sprechen und ihn von der Liebe Gottes zu überzeugen. Beeindruckt von dessen Glauben an Allah kehrt er als Freund des Sultans zurück.
Übertragen auf das Leitbild der Schule bedeutet diese Offenheit: Jede Schülerin, jeder Schüler sind willkommen, wie sie oder er auch sein mag. Schülerinnen und Schüler, deren emotional-soziales Verhalten problematisch ist, begegnen wir in der Überzeugung, dass dieses Verhalten eine Aussage ihrer inneren Not ist, der wir aufzuhelfen suchen. Wir sind offen für alle Schülerinnen und Schüler, ungeachtet ihrer religiösen Überzeugung. Die Hand auf dem Herzen drückt aus, dass wir mit Herz und Hand professionell pädagogisch arbeiten.
In der Zeit des Hl. Franziskus waren Schriftstücke selten. Darum hob der Heilige jeden Buchstaben auf, den er fand und verwahrte ihn als Kostbarkeit. Denn jeder geschriebene Buchstabe konnte etwas über Gott und seine Liebe aussagen. Darum war für ihn jeder kleinste Buchstabe wertvoll.
Die Eule als Symbol der Weisheit verweist auf den Auftrag der Schule: die wertvollen schlummernden Gaben und Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur Entfaltung zu bringen, verantwortungsfähige Persönlichkeiten heranzubilden, die Ehrfurcht vor dem Leben zu formen, Wissen und Kenntnisse zu vermitteln ebenso wie eigenverantwortliches Handeln (vgl. TSchg §2(1). All das beginnt in kleinen Schritten, jeder erlernte kleinste Buchstabe ist ein Erfolg und ein Schritt hin zur individuellen Lebensgestaltung. Wie der Hl. Franziskus unterstützen die Lehrkräfte jede Hinwendung der Schülerin/ des Schülers zum selbsttätigen Lernen. Sie achten die verschiedenen Begabungen und unterrichten die SchülerInnen individuell in ihrem je eigenen Lerntempo und Bildungsprozess.
Wenn aus einem Grunde ein Baum gefällt werden musste, achtete Franziskus darauf, dass der Stumpf des Baumes so lang blieb, dass der Stamm wieder Zweige und Äste austreiben konnte. Franziskus wollte in jedem Fall den Baum in seinem Lebenssaft erhalten wissen.
Übertragen auf das Leitbild der Schule symbolisiert dieser Baumstumpf das absolute JA der Lehrkräfte zur Individuellen Lebensbewältigung. Jede kleine Lebensäußerung, jeder Entwicklungsschritt, der sich durch die Behinderung hindurch ins Licht bahnt, wird aufgenommen, unterstützt und so gut wie möglich zur Entfaltung gebracht. Die Lehrkräfte nutzen entsprechende Fortbildungen, um den aktuellen Wissenstand in pädagogischer Forschung oder Medizin in der eigenen Arbeit zu integrieren.
Schafe und Tauben sind christliche Symbole, die bis in die Politik hinein als Zeichen des Friedens und der Gewaltlosigkeit anerkannt werden. Versöhnung und Frieden unter den Menschen war ein inniges Anliegen des Hl. Franziskus.
Für unser Leitbild heißt dieser Friedenswille, dass an unserer Schule keine Form von Gewalt toleriert wird – weder verbal noch körperlich. Lehrkräfte und SchülerInnen werden entsprechend geschult. Die Schulregeln legen wert auf einen freundlichen Umgang und Dialog miteinander. Die Freude miteinander wird bewusst immer wieder durch gemeinsames Feiern in verschiedenen Formen geübt.
Die Weinreben weisen hin auf die Eucharistie, das liturgische Element im christlichen Glaubensvollzug.
Auf unser Leitbild übertragen bedeuten diese Weinreben, dass wir die Feste und kirchlichen Feiern unseres Glaubens gemeinsam begehen, miteinander beten und feiern. Das Versprechen Jesu, dass er immer bei uns ist und unser Geschick kennt, gibt unserer Schulgemeinschaft Zuversicht und Gelassenheit.
Im Logo steht der Hl. Franziskus auf einer hügeligen Wiese. Sie erinnert an die hügelige Landschaft des Eichsfeldes. Auch der Baum aus dem Wappen der Stadt Dingelstädt lässt sich in den Baum des Logo leicht hinein lesen.
Wie Franziskus in die Eichsfelder Landschaft, so ist die St. Franziskus-Schule eingewoben in das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Dingelstädt. Inklusive Projekte mit anderen Schulen, vor allem mit dem Gymnasium St. Josef, dessen Schulhof an den Schulhof der Franziskus-Schule grenzt, Projekte mit der Pfarrgemeinde, Projekte, die die politische und kirchliche Gemeinde ins Haus holen, lassen die Schüler inklusiv in die Gesellschaft hineinwachsen. Gemeinsam mit dem Kinder-und Jugendhaus St. Joseph, dem Ursprung der Schule, sind es zwei Einrichtungen, die selbstbewusst am öffentlichen Leben teilnehmen – und in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.